Augenzwinkernd war auch mal vom "Vatertag" die Rede, wollten doch so kurz vor oder nach dem Muttertag die armen Väter auch ihren eigenen Tag haben, an dem sie sich einmal so richtig nach Herzenslust in der freien Natur mit reichlich Bier amüsieren konnten, und das sozusagen mit offizieller Absegnung.
Seit der Wende ist nun aber der unsägliche Begriff des Herrentags herübergeschwappt. Man hört ihn in den Medien und auch bei ehemaligen Wessis, die sich als besonders aufgeschlossen und ossiphil gerieren wollen, ist er sehr beliebt.
Aber man lasse es sich nur einmal auf der Zunge zergehen: Aus den trinkfreudigen Vätern mit Kremsern und auf Fahrradanhängern transportierten Bierkästen wurden plötzlich "Herren", und das in dem erklärten Arbeiter- und Bauernstaat. Dieser hatte allerdings die bourgeoise Spießigkeit derart für sich gepachtet, dass selbst der 50er-Jahre-Bundesmief dagegen wie ein Hippiefestival anmutet.
Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle natürlich auch der internationale Frauentag. Ins Leben gerufen für das Frauenstimmrecht, die Gleichberechtigung und "gegen die Küchensklaverei", verkam er in der DDR zu einer Art "sozialistischem Muttertag". Da gab es dann einen Blumenstrauß für die Kollegin Mutti, die ja nach ihrem Arbeitstag als Baggerfahrer (ohne /in) zu Hause noch mit der Küchenschürze zur zweiten Schicht antreten musste.
Wenn Vati dann eine Flasche Rotkäppchen halbtrocken aufmacht und Mutti ganz herzlich zum Frauentag gratuliert, ist das doch fast wie f*en ür die Jungfernschaft

Schlampenblog am : "Herzlichen Glückwunsch zum Frauentag!" =)